
Schon der einfallsreiche Titel des Buches
lässt einiges erwarten- und vorweggenommen:
Das Buch hält auch, was es
verspricht!
Dabei ist es, wie der Autor auch
einleitend betont, kein Skatlehrbuch, sondern es ist vielmehr ein
„Plädoyer für den Skat“. Will man es genussvoll lesen, so muss man das
Skatspiel schon beherrschen, d.h. für Anfänger ist es eigentlich ungeeignet.
Zuerst wird systematisch und sachlich
richtig die Geschichte des Skatspieles dargestellt. Dabei wird anhand des
Originalartikels in den „Osterländischen Blättern“ und einer Stellungnahme
des Staatsarchiv Weimars eindeutig die historisch richtige Entwicklung
dargelegt und ein für allemal mit der „Erfinderlegende“ Schluss gemacht.
Der Teil „Skat und seine Einflussfaktoren“
behandelt auch die Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung für das
Skatspiel und distanziert sich von der teilweise noch vorhandenen
Auffassung, dass Skat überwiegend ein Glückspiel sei.
Im nächsten Abschnitt beschäftigt sich der
Autor mit den Skatverbänden und den gültigen Ordnungen. Dabei werden
systematisch noch einige Schwachstellen aufgedeckt und auch
überdenkenswerte Vorschläge zur Optimierung der Spielweise dargelegt,
wie das Spielen eines ordnungsgemäß gegebenen Spieles, wenn alle drei
Spieler passen.
Im Kapitel „Strategie und Taktik“ beim
Skat wird richtig erläutert, dass diese sehr von der Art des Skatspieles
abhängig sind. Es werden einige nützliche allgemeine Vorschläge
unterbreitet.
Im Abschnitt „Skataufgaben,
Standardsituationen“ werden einige anspruchsvolle Aufgaben systematisch
erläutert und Standardsituationen mit ihren Lösungen dargestellt, die jeder
fortgeschrittene Skatspieler kennen muss.
Im nächsten Kapitel der Spielpositionen
und Spielphasen wird statistisch gesichert mit dem bisher geltenden
Vorurteil gebrochen, dass die Mittelhand so eine ungünstige Position ist,
dass 85% der verlorenen Spiele darauf zurückgeführt werden können (M.
Quambusch: „Gläserne Karten“).
Im Abschnitt „Skatfreund Computer“
beschäftigt sich der Autor als erster mit der Anwendung der Computertechnik
im Skatspiel. Er erläutert seine Erfahrungen bei der Anwendung von zwei
Skatprogrammen und gibt allgemeine Hinweise, wie ein effektives Programm
aufgebaut werden sollte. Dieser Abschnitt konnte nicht ganz überzeugen, da
bessere Programme (z.Bsp. Skat 3000) inzwischen vorliegen, die nicht mit
betrachtet werden.
Seine generellen Schlussfolgerungen, dass
die Skatprogramme alle nicht annähernd die Anforderungen an ein gutes
Spiel (wie es zum Beispiel beim Schach schon selbstverständlich ist!)
erfüllen, sind jedoch richtig.
Insgesamt ist festzustellen, dass sich
durch das ganze Buch eine sehr progressive „Skatphilosophie“, wie ein
Roter Faden durchzieht. Das Buch ist gut zu lesen, da es konsequent und
logisch aufgebaut ist.
Als Benotung habe ich dafür
8 (von 10
möglichen) Punkten vergeben, d.h. das
Gesamtprädikat: „empfehlenswert“ zuerkannt.
Zu kaufen gibt es das Buch
hier:

