S. Grandmontagne: Meisterhaft SKAT
spielen; Band 1: Allgemeine Spiellehre
Eigenverlag, Dillingen, 2005
Der gewählte Buchtitel lässt bereits
hohe Erwartungen beim Leser entstehen.
Der Autor wendet sich dabei
vordergründig an fortgeschrittene Skatspieler. Deshalb werden auch die
Skatregeln oder ähnliche Grundelemente nicht erläutert und vorausgesetzt.
Für den Anfänger im Skatspiel ist somit dieses Buch nicht geeignet.
Bereits in der Einleitung zum Buch
werden einige praktikable Tipps für den fortgeschrittenen Skatspieler
gegeben, die mehr mit der strategischen Herangehensweise zu tun haben.
Doch bereits im nächsten Kapitel
„Kartenaufnahme und Reizen“, was verbal sehr übersichtlich und inhaltlich
gut aufbereitet wurde, wird eine große Schwäche des Buches deutlich
sichtbar: die Skatkarten werden nur in Grautönen dargestellt. Außerdem hat
der Autor diese dann auch noch ungeordnet abgebildet, wodurch eine
Nachvollziehbarkeit der Karten und einzelnen Stiche sehr erschwert wird, vor
allem noch für die Spieler, die nach wie vor mit Deutschem Blatt spielen.
Im nächsten Kapitel „Der Alleinspieler“
werden in den Unterpunkten einige brauchbare und nachvollziehbare Hinweise
für den Skatspieler gegeben. Eine „Fortgeschrittener Skatspieler“, an den
sich hauptsächlich das Buch wendet, hätte diese aber ohnehin wissen müssen.
Im Teil „Die Gegenspieler“ wird aus
deren Sicht auf einige nützliche Regeln verwiesen. Es wird deutlich gemacht,
dass das Gegenspiel weitaus schwieriger ist, da sich zwei Spieler
koordinieren müssen und auch noch den Skat nicht kennen. Aus Sicht des
Autors sollten deshalb noch mehr Standardgrundsätze eingehalten werden,
damit sich die beiden Spieler besser aufeinander abstimmen können. Ein
separates Kapitel wird dem Nullspiel gewidmet. So sind zwar die getätigten
Empfehlungen und Regeln in sich schlüssig und richtig, jedoch ist die
Statistik S.54 nicht korrekt. Selbstverständlich ist die kleinste Schwäche
beim Nullspiel eine blanke Acht, die nur in 0,8% der Fälle verloren geht und
steht damit deutlich noch vor Sieben, Neun, Bube, As!
Entsprechend der Bedeutung dieser
Spielvarianten wird anschließend noch auf die Rückspielkarte und den Bluff
im Skatspiel eingegangen, der auch dort seine Bedeutung hat.
Die anschließenden Beispiele aus der
Praxis sollen den dargebotenen Stoff illustrieren. Leider zeigt sich auch
hier wieder die schlechte Übersichtlichkeit mit den ungeordneten
„Grautonkarten“. Die meisten Beispiele sind in sich schlüssig und
nachvollziehbar; bei wenigen (5 und 7) kann man geteilter Meinung sein.
Die anschließenden 32 Skataufgaben
vervollkommnen das Lehrbuch und Runden das Ganze ab. Auch hier ist wieder
das meiste nachvollziehbar und in sich schlüssig- einige „Lösungen“ fordern
aber geradezu zur Diskussion und zum Widerspruch heraus.
Zusammenfassung:
Das vorgestellte Buch leistet einen
wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Vervollkommnung in Theorie und
Praxis des Skatspieles. Es ist übersichtlich und in sich logisch aufgebaut.
Insgesamt darf man sehr auf die
angekündigte Fortsetzung des Buches im zweiten Teil gespannt sein.
Es kann dafür das
Prädikat „gut bis sehr gut“ verliehen werden, wobei 8 von 10 möglichen
Punkten erreicht werden.
Kaufen können Sie das Buch per E-mail zum Preis
von 15.- € + Versand hier: